Roadtrip durch Norwegen (05.07. - 04.08.18) - Page4
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Wir fuhren ein Stück am Innvikfiorden entlang bevor die RV60 bei Utvik links hoch über den Pass nach Byrkjelo geht.
Ziel war der Wasserfallpfad am Gaularfjell. Die Strecke ist 21km lang und führt an 14 grosen Wasserfällen vorbei.
Entlang der Strecke gibt es verschiedene Startpunkte von denen man die Wanderung startet kann.
Unsere Wanderung führte uns zum Likholefossen Wasserfall. Weiter Infos: Der Wasserfallpfad
Wir folgten der RV13 weiter. Kurz nach dem Nystølsvatnet gelangten wir auf eine Aussichtplattform, vor der man den Blick ins weite Tal und den kommenden Haarnadelkurven werfen kann.
In Balestrand übernachten wir auf dem Campingplatz Sjøtun. Die Sanitäranlagen sind sauber. Duschen kostet 10 Kr. für 5 Min. Die Entsorgung befindet sich ausserhalb des Campingplatzes in einer Seitenstrasse.
Wasserfallpfad am Gaularfjell
Von Balestrand fuhren wir der RV55 entlang des Sognefjords Richtung Sogndal. Für heute hatten wir eine 3 stündige Wanderung auf den Storehaugen (1132 Meter über Meer) geplant.
Der Startpunkt der Wanderung liegt beim Fluglatz Sogndal. Diesen erreicht man über Kaupanger. Die Strasse schlängelte sich nach oben und wir konnten uns gar nicht vorstellen,
dass es dort oben ein Flughafen geben könnte. Aber siehe da, nach ca. 15 Min Fahrt kam, auf einer Hochebene gelegen, der Fluglatz mit einem grossen Parkplatz.
Somit idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung. Der Weg auf den Storehaugen ist technisch keine Besonderheit (breiter Kiesweg), aber doch relativ steil.
Diesem folgten wir bis wir nach etwa 2 Stunden oben auf dem Gipfel waren.
Vom Gipfel wurden wir mit einem unvergleichlicheren Blick auf den Sognefjord und den vielen Seiterarmen belohnt.
Blick vom Storehaugen
In Borgund besuchten wir die Stabkirche. Sie wurde um das Jahr 1180 gebaut und dem Apostel Andreas geweiht.
Die Kirche ist sehr gut erhalten und die bemerkenswerteste der norwegischen Stabkirchen.
Wie der Name bereits andeutet, besteht die Stabkirche aus einer Konstruktion aus tragenden Stäben und Säulen.
Die Stavkirchen sind der wichtigste Beitrag Norwegens zur Weltarchitektur und Sie sind unsere ältesten bewahrten Holzgebäude
(Quelle: Visit Norway).
Die Umgebung von Borgund gefiel uns nicht so sehr, dass wir uns entschieden hatten nach Flåm, weiterzufahren. Die Fahrt führte uns durch den Lærdalstunnel,
mit 24km der längsten Strassentunnel der Welt. Besonderheiten an diesem Tunnel sind die innovative Art der Beleuchtung (alle 6km befindet sich eine speziell beleuchtete Halle)
sowie die absichtlich leicht kurvige Streckenführung, die die Fahrer vor Ermüdung schützen und die Konzentration fördern sollen,
wodurch auch die Verkehrssicherheit erhöht wird. Der Tunnel verbindet die Orte Aurland mit Lærdal und bietet eine wetterunabhängige Verbindung zwischen Oslo und Bergen.
Als Alternativroute kann auch die 46km lange Strasse "Snøvegen" über den Pass genommen werden.
In Flåm übernachteten wir auf dem vollbesetzten Campingplatz im Zentrum. Wir ergatterten einer der letzten freie Plätze.
Am nächsten Vormittag wollten wir mit der Flåmsbana auf das 866 Meter über Meer gelegene Myrdal fahren. Leider war bis alle Fahrten ausverkauft.
Wir kriegten nur noch Tickets für die Fahrt um 17:30. So legten wir einen Ruhetag ein und genossen den schönen Tag auf dem Campingplatz.
Am frühen Abend machten wir uns dann auf den Weg zum Bahnhof. Mit dreissig minütiger Verspätung setzte sich der Zug in Bewegung und brachte uns in einer
einstündigen Fahrt durch das Flåmsdalen, einer Welt von Schluchten, steilen Felswänden und Wasserfällen, nach Myrdal. In Myrdal gäbe es Anschluss
auf die Zugverbindung von Oslo nach Bergen. Nach einem kurzen Aufenthalt ging dann die Fahrt zurück nach Flåm.
Beim Wasserfall Kjosfossen wurde ein Foto Halt mit "Specialeffekt" eingelegt.
(Weitere Informationen)
Am nächsten Tag verliessen wir Flåm und setzten unsere Reise durch die Fjorde fort. Wir fuhren nach Aurland zurück, unser Ziel war die Aussichtsplattform Stegastein.
Die Plattform befindet sich auf dem "Snøvegen", der Verbindung zwischen Aurland und Lærdal. Leider wussten wir nicht wie eng die Strasse war. Ansonsten wären wir mit dem
Wohnmobil nicht hochgefahren. Die Strasse ist sehr eng der Verkehr war enorm. Busse, Autos, Campers, Radfahrer alle wollten den Berg hoch oder runter. Ausweichmöglichkeiten gibt es fast keine.
Wir hatten auf unserer Reise, was enge Strassen betrifft, einiges erlebt, aber die Fahrt zum Stegastein brauchte extrem starke Nerven.
Unser Tipp: Wer Mühe mit engen und kurvigen Strassen hat, sollte der Fahrt zum Stegastein nicht während der Hauptverkehrszeit machen, die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder ein cooler E-Flitzer mieten.
Der Panoramablick auf das Aurlandsfjord hat den Nervenkitzel bei weitem wieder weggemacht. Wer beim Parkplatz nicht wenden kann, dem empfehlen wir der Strasse etwa 500 Meter weiter zu folgen. Dort gibt
es einen Feldweg bei dem man gut wenden kann.
Das nächste Naturspektakel auf unserer Reise war der Tvinnefoss an der E16 12km nördlich von Voss.
Auf dem nahegelegenen Parkplatz hielten wir an und nach etwa 100 Meter zu Fuss erreichten wir das Naturspektakel.
In vielen Kaskaden fällt das Wasser über die 150m hohe steile Felswand. Trotz der grossen Trockenheit in diesem Sommer
führte der Wasserfall reichlich Wasser. Leider hielten sich nicht alle Touristen
an die Abschrankung, so dass das Fotografieren nicht immer einfach war.
Ein kurzen Abstecher auf der RV13 zwischen Voss und Granvin brachte uns zum Skjervsfossen.
Ein Weg führt vom grossen Parkplatz oberhalb des Wasserfalls hinunter. Es gibt an verschiedenen Stellen
Aussichtsplattformen mit einer guten Sicht auf das tosende Wasser und die umliegenden Berge.
Zur frühen Abendstunde waren fast keine Besucher mehr am Wasserfall, so dass ein Rundflug mit der Drohne ein Muss war.
Tvinnefoss
Skiervefossen
Skiervefossen
An einer Tankstelle in Voss füllten wir unseren Frischwassertank und fuhren auf den Parkplatz beim Freibad (kurz vor dem Campingplatz Voss)
Hier darf man gegen Gebühr 24h stehen. Im nahegelegenen Wald mit ausgeschilderten Spazierwegen kann man auch sehr gut mit dem Hund spazieren gehen.
Am nächsten Tag stand die Stadt Bergen auf dem Programm. Wir übernachteten auf dem
Stellplatz bei der Eishalle Bergenshallen
mit Strom und V+E. Der Platz ist ideal gelegen. Die Haltestelle der Strassenbahn befand sich keine 200m vom Stellplatz entfernt und brachte uns
in 10 Min mitten ins Stadtzentrum.
Bergen ist die zweitgrösste Stadt in Norwegen und ist berühmt für seine 7 Berge rund um das Stadtzentrum.
Die Wurzeln der über 900 Jahre alten Stadt reichen bis weit in die Wikingerzeit zurück. Als eines der Hauptsitze der Hanse
war Bergen mehrere Jahrhunderte lang Zentrum des florierenden Handels zwischen Norwegen und dem Rest der Welt.
Die alte Hafenfront Bryggen ist das prägnanteste Überbleibsel aus dieser Zeit. Die Stadt und das Hafenviertel mit dem Fischmarkt
lud uns zum Flanieren ein. Wir genossen das herrliche Wetter und die nette Atmosphäre der pulsierenden Stadt. Wir besuchten das historische Bryggen
mit den charakteristischen Holzhausbebauungen. In den schmalen Gassen zwischen den windschiefen Holzhäusern schienen der Strassenverkehr und die moderne Stadt
weit weg, und man wurde in eine andere Welt versetzt.
Am Abend besuchten wir noch den Fløyen. Mit der Standseilbahn Fløibanen gelangten wir innerhalb weniger Minuten vom Zentrum auf den Hausberg von Bergen.
Die Fahrt war an sich schon ein Erlebnis. Der Zug gleitet zwischen den wunderschönen Holzhäusern von Fløyfjellet am steilen Berghang hinauf bis zum höchsten Punkt.
Am Aussichtspunkt auf dem Gipfel schien es, als würde man über den Dächern der Stadt schweben.
Fløyen - Bergen by night